Eine zentrale Rolle in der Gestaltung von Innenräumen spielen Farben, denn Farben sind ein machtvolles Mittel in der Raumgestaltung. Sie spielen nicht nur eine ästhetische Rolle, sondern haben auch eine psychologische und physiologische Wirkung auf uns. Das liegt daran, dass wir Farben sehr häufig mit Emotionen und Stimmungen verknüpfen. Das passiert zwar eher unbewusst, aber in der Innenraumgestaltung kann man sich diese Verknüpfung dennoch wunderbar zunutze machen. Dazu haben wir hier einmal Beispiele zusammengefasst, was Menschen in der Regel mit den sechs Grund- und Sekundärfarben assoziieren.

 

Neben den Grund- und Sekundärfarben spielen in der Innenraumgestaltung auch die sogenannten Nichtfarben – Weiß, Schwarz, Grau – eine wichtige Rolle. Die Nichtfarben sind optimale Kombinationsfarben. Weiß kann neutralisieren, aufhellen oder beleben. Schwarz wirkt umkehrend. Alle drei lassen sich wunderbar für Akzente und optische Abgrenzungen nutzen. Gerade bei schwarz und grau ist aber Vorsicht geboten, denn sie lassen einen Raum schnell sehr düster wirken. Weiß hingegen kann Räume bei übermäßiger Benutzung schnell sehr kühl und steril wirken lassen. Darüber hinaus erfreuen sich Erdtöne in der Raumgestaltung besonderer Beliebtheit. Ocker, Siena oder Umbra wirken wärmend und dämpfend und können Beruhigung und Ausgleich fördern. Sie erden uns und strahlen Behaglichkeit aus. Sie eigenen sich besonders gut als Hintergrundfarben.

 

Ein Schlafzimmer braucht Ruhe: Violett- oder Fliedertöne, Rosa, ruhige Blautöne oder Erdfarben bieten sich hier besonders an.

In der Küche und im Essbereich soll es appetitlich, frisch und aktiv zugehen, also her mit den frischen Farben: Grüntöne für die Frische, Gelbtöne für die Aktivität oder Rottöne für den Appetit und dem kulinarischen Meisterwerk steht nichts mehr im Wege.

Im Kinderzimmer können unterschiedliche Dinge gefordert sein und die Farbgestaltung sollte dem Alter des Kindes und den damit verbundenen Aktivitäten angepasst werden. Blautöne für den babysanften Schlaf, Gelb- oder Orangetöne für die spielintensiven Jahre und kühlere Blau- oder Grünnuancen, wenn die Kinder im Schulalter viel Konzentration für Hausaufgaben benötigen.

Ein Arbeitszimmer ist zum Arbeiten da und dafür braucht man Konzentration. Um diese zu fördern bieten sich hellere Varianten von Gelb und Grün besonders an. Aber auch ein leichtes Grau kann im Arbeitszimmer die richtige Wahl sein, wenn man es lieber etwas schlichter mag.

Im Wohnbereich soll es gemütlich und kommunikativ zugehen, also her mit den warmen Farben und Erdtönen. Rot, Orange, Gelb, Grün, Braun, Beige – je nach Raumgröße in unterschiedlicher Stärke. In kleineren Räumen empfehlen sich eher hellere Varianten. Große Räume und hohe Decken vertragen auch stärkere Farben.

Das Bad ist ein Ort der Sauberkeit. Hier bieten sich die Nichtfarben als Basis an. Weiß oder Grau bieten eine gute Grundlage, um mit Handtüchern und Deko anschließend einzelne Farbakzente setzen zu können.

Weniger ist oft mehr und bei der Farbgebung eines Raumes gilt das ganz besonders. Ein bis zwei Grund- und Sekundärfarben sollten eingesetzt werden, abgerundet werden kann das mit 1-2 Nichtfarben oder Erdtönen.

Farbe ist nicht nur an den Wänden. Bei der Farbgestaltung des Raumes sollten unbedingt auch Möbel, Böden, Vorhänge und Dekoartikel im Auge behalten werden.

Grundsätzlich gilt aber natürlich: Geschmack ist relativ und die Hauptsache ist und bleibt, dass man gerne nach Hause kommt und sich im neuen Zuhause rundum wohlfühlen.

 

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