Über Beleuchtung im Haus muss man sich erst Gedanken machen, kurz bevor der Umzug ansteht? Wir sagen, warum das ein Irrglaube ist und mit der Planung für Leuchten und Steckdosen unbedingt frühzeitig begonnen werden muss.

Leitungen und Anschlüsse für die spätere Beleuchtung werden gelegt, wenn sich das Haus noch im Rohbau befindet. Hier ist eine Menge Vorstellungskraft gefragt, denn obwohl das Haus noch nicht bezugsfertig ist, ist es erforderlich, sich rechtzeitig mit der Platzierung der Möbel auseinanderzusetzen und festzulegen, wo Beleuchtung sinnvoll ist.

Besonders im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer und dunkler werden, ist die richtige Beleuchtung Gold wert, denn Licht kann unterschiedlichste Stimmungen kreieren und trägt außerdem entscheidend zum Wohlbefinden bei. Durch eine gezielte Beleuchtung lassen sich zum Beispiel offene Räume in Zonen gliedern und die Lebensqualität im eigenen Reich deutlich verbessern.

Die verschiedenen Beleuchtungsvarianten eines Raumes unterscheidet man in Raumlicht, Zonenlicht und Stimmungslicht. Durch den Einsatz aller drei Komponenten, entsteht ein optimales Beleuchtungskonzept, das für eine ausgeglichene Wohlfühlatmosphäre sorgt.  

Raumlicht bzw. Grundbeleuchtung

Das Raumlicht, auch als Grundbeleuchtung bezeichnet, dient in erster Linie der Ausleuchtung der Räume. Beim Betreten eines Raumes wird dieses als erstes, üblicherweise über den Schalter am Eingang, eingeschaltet. Das Licht verteilt sich gleichmäßig im Raum und sorgt somit für Orientierung, insbesondere in der Dunkelheit. Hierfür eignen sich besonders Deckenein- oder Aufbauleuchten sowie Ein- oder Aufbaustrahler, die durch einen breiten Abstrahlwinkel eine große Fläche ausleuchten. Aber auch klassische Decken- oder sogar einige Pendelleuchten eignen sich für die allgemeine Beleuchtung. Die Entscheidung für Deckeneinbauleuchten muss frühzeitig getroffen werden, da zusätzlich zu den Leitungen auch die entsprechenden Aussparungen in der Decke vorgenommen werden müssen.

Perfekte Ausleuchtung des Raumes

Zonenlicht

Wird in der Dämmerung an der Arbeitsplatte in der Küche gewerkelt, reicht oftmals die allgemeine Beleuchtung in Form von Deckenleuchten nicht aus und es werden weitere Lichtquellen eingesetzt. In diesem Fall eignen sich besonders gut LED-Spots, die neben ihrer gezielten Lichtverteilung auch durch ihren geringen Stromverbrauch punkten.

Deckenfluter und Stehleuchten sind eine gute Möglichkeit, um unterschiedliche Zonen zu bestimmen. In der Sofaecke positioniert, schaffen sie eine abgegrenzte Wohlfühlinsel und geben dem Raum so mehr Struktur und Harmonie. Meist ist der Standort für das Sofa schnell bestimmt und eine Steckdose für die passende Zonenbeleuchtung nur noch reine Formsache.

Die Option von Zuhause aus zu arbeiten, wird immer mehr in Anspruch genommen. Daher sollte auch ein optimaler Platz für den heimischen Arbeitsplatz frühzeitig ausgemacht werden. Auch wenn sich für dessen Beleuchtung am besten verstell- und dimmbare Schreibtischleuchten anbieten, die keine besonderen Anschlüsse benötigen, müssen Anzahl sowie Positionen der Steckdosen für Laptop, Drucker, aber eben auch für die Beleuchtung früh festgelegt werden.

Für die Beleuchtung im Schlafzimmer am Bett erfreuen sich Pendelleuchten mit direktem, nach unten gerichtetem Licht sowie indirektem nach oben abstrahlendem Licht, immer größerer Beliebtheit. Um ungewollte Affenschaukeln zu vermeiden, muss auch hier noch in der Rohbauphase geklärt werden, an welchen Stellen die Auslässe platziert werden sollen. Das bedarf allerdings auch weiteren Festlegungen, denn um die exakte Position bestimmen zu können, werden auch Standort und Breite des Bettes sowie die Maße des Nachtschränkchens benötigt. Ähnlich verhält es sich mit an der Wand befestigten Nachtleuchten, die ebenfalls einen Kabelauslass und eine genaue Position erfordern. Alternativ ist der herkömmliche Einsatz von flexiblen Nachttischleuchten nach wie vor eine passable Lösung, bei der es reicht, die ungefähre Position der Steckdosen für Licht und bestenfalls auch das Handyladkabel zu bestimmen.

In Fluren und Treppenaufgängen eignen sich neben klassischen Deckenspots als Grundbeleuchtung auch Wandleuchten, welche Wände oder Bilder besonders in Szene setzen. In diesem Fall sind ebenfalls Wandauslässe notwendig.  Auch eine Treppenbeleuchtung kann sinnvoll sein. Da es sich hierbei meistens um nach unten abstrahlende Einbauleuchten handelt, ist auch hier eine frühzeitige Entscheidung nötig, damit Wände und/oder Böden entsprechend vorbereitet werden können.

Zonenlicht am Schreibtisch
Zonenlicht im Wohnzimmer

Stimmungsvolle Beleuchtung

Durch indirekte Beleuchtung, wie beispielsweise LED-Stripes, wird eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen, die sich oft zusätzlich noch durch unterschiedliche Farbeinstellungen ändern lässt. Ist die Installation von LED-Stripes nicht möglich oder nicht vorgesehen, lässt sich durch Möbel mit bereits integriertem Licht trotzdem leicht indirektes Licht zaubern. Alternativ kann man auch einfach selbst LED-Streifen an den vorhandenen eigenen Möbeln befestigen.

Stimmungsvolles Licht schafft man aber auch durch kleine Tischleuchten, die auf der Fensterbank oder auf einem Sideboard platziert werden können. In Fensternähe oder auch in Ecken sollten Steckdosen für Stimmungslicht eingeplant werden – so erspart man sich auch späteren Frust über nicht ausgenutzten Platz.

Stimmungslicht zeichnet sich dadurch aus, dass es weniger den Raum beleuchtet, als dass es nur kleine, dekorative Akzente setzt. Es sollte möglichst dunkel sein und nur wenig Licht in die Umgebung abstrahlen.

Stimmungslicht im Wohnzimmer
Stimmungssvolle Beleuchtung durch Tischleuchte

Fassaden- und Außenbeleuchtung

Nicht zu vergessen sind auch die Fassaden- sowie die Außen- und Gartenbeleuchtung. In größeren Baugebieten ist Licht, das der allgemeinen Sicherheit dient, häufig bereits vorgesehen. Das umfasst insbesondere Licht an Wegen, wie zum Beispiel durch Pollerleuchten. Verlangt die jeweilige Stadt beleuchtete Hausnummern, sind auch diese oftmals schon im Hauskauf inbegriffen.

Die Positionen der Wandauslässe an der Fassade sind in der Regel standardisiert. Mit der Auswahl von passenden Leuchten kann man sich also Zeit lassen. Lediglich wenn es um die Gartenbeleuchtung geht und beispielsweise im hinteren Teil des Gartens eine Beleuchtung gewünscht ist, muss dies als Sonderwunsch frühzeitig bekannt gegeben werden, damit die entsprechenden Zuleitungen gelegt werden können.

Straßen und Fassadenbeleuchtung
Fassadenbeleuchtung an Hauswand

Smart Home

Intelligente Gebäudesteuerung ist DAS Zukunftsthema schlechthin und nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Besonders in Bezug auf die Wohnraumbeleuchtung verspricht Smart Home den Bewohnern einen komfortablen Alltag. Es gibt verschiedene Pakete, die man sich vom Experten zusammenstellen kann. Die smarte Steuerung von Licht und Steckdosen gehört hier zur Grundausstattung. So lässt sich beispielsweise Licht so steuern, dass es Einbrechern vorspielt, die Bewohner seien zuhause. Auch ein Bewegungsmelder kann in Fluren oder an der Außenfassade dem Schutz vor Einbrechern dienen. Ist das Thema Smart Home für das geplante Eigenheim von Interesse, muss auch dies frühzeitig geplant werden, damit entsprechende Leitungen gelegt werden können.

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