Aktuelle Herausforderungen für die Baubranche 2021

Holz, Steine, Sand, Beton und Stahl sind einige der Materialien, die für den Hausbau unerlässlich sind. Die Preise der meisten Baumaterialen sind in den vergangenen Jahren bereits kontinuierlich gestiegen, seit Jahresbeginn 2021 hat sich die Preissituation am Rohstoffmarkt aber noch einmal sehr dynamisch entwickelt. Das gleiche gilt für die Lieferzeit aller Materialien, die sich zunehmend verzögert. Woran liegt das?

Die Gründe für den aktuellen Preisboom sind vielfältig. So ist das Angebot vieler Rohstoffe relativ knapp. Mindestens ebenso wichtig für den Preisanstieg ist die Nachfrage. Auch hier kommt der Corona-Pandemie eine tragende Rolle zu, denn selten war das eigene Zuhause so wichtig wie seit Beginn der Pandemie. Insgesamt handelt es sich um eine unglückliche Verkettung mehrerer Ereignisse. Neben möglichen Baustopps und daraus resultierenden Verschiebungen in der Fertigstellung, muss mittelfristig leider auch mit Preisanpassungen für Hauskäufer gerechnet werden.  

Eines möchten wir Sie an dieser Stelle unbedingt wissen lassen:

Wir stehen, wie die gesamte Branche, vor diesen neuen Herausforderungen und werden alles  dafür tun, die Situation mit unseren Partnern vorausschauend zu meistern. Unser Ziel ist es, Preisanpassungen und Verzögerungen entgegenzuwirken, damit der Hauskauf für Sie weiterhin attraktiv bleibt und Sie so schnell wie möglich in Ihr neues Zuhause ziehen können.

Hintergründe

Um Ihnen die Gesamtsituation ein wenig verständlicher zu machen, haben wir die Hintergründe beleuchtet und die aktuellen Fakten zu den Roh- und Baustoffen im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Die nachfolgenden Informationen zur Entwicklung am Rohstoffmarkt werden wir regelmäßig für Sie überprüfen und aktualisieren. So sind Sie immer über den aktuellen Stand informiert.

Holz

Im Zentrum der aktuellen medialen Aufmerksamkeit der materialbedingten hohen Baukosten liegt das Material Holz. In der Baubranche kann nur erstklassiges Holz verarbeitet werden, doch hochwertiges Holz ist Mangelware. Was sind die Gründe dafür?

Qualität
Mehr als 2/3 der Bäume in Deutschland gelten als „vorbelastetes Holz“ und müssen auf Grund von Beschädigungen gefällt werden. Diese Beschädigungen werden zum Beispiel durch Trockenheit oder Stürme, aber auch durch Insekten wie den Borkenkäfer verursacht. Der Borkenkäfer hat sich rasant ausgebreitet und ist für einen Großteil der Zerstörung unserer Bäume verantwortlich. Dieses durch ihn angerichtete Schadholz eignet sich lediglich noch für die Weiterverwendung als Brennmaterial oder zur Herstellung von Pressholz.

Holz in guter Qualität dagegen ist knapp. Deutschland exportiert viel Holz nach China und in die USA. Pandemiebedingt mussten hier zahlreiche Sägewerke vorübergehend schließen. Darüber hinaus gab es in den letzten Monaten und Jahren große Waldbrände, die viele Bäume zerstört haben.

Angebot und Nachfrage
Durch die Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Holz auch im Heimwerkerbereich weltweit gestiegen, denn es wird deutlich mehr um- und neugebaut.

Auch das wachsende Umweltbewusstsein ist ein Grund für die Holzknappheit, denn der nachwachsende Rohstoff ist nahezu überall und vielseitig einsetzbar. 

All diese Faktoren führen dazu, dass die Preise für Holz allein in den letzten sechs Monaten um 15 bis 20 Prozent gestiegen sind und Lieferzeiten von bis zu vier Monaten inzwischen nicht mehr unüblich sind. Holz ist ein nur langsam nachwachsender Rohstoff und in den letzten Monaten wurde mehr Holz benötigt, als neu nachwachsen konnte. Rund 80-100 Jahre dauert es, bis ein gesunder Baum (abhängig von der Baumart) gefällt werden kann.

Mineralische Baustoffe

Auch bei mineralischen Baustoffen wie Zement, Kalk, Gips, Sand, Kies und Beton sind deutliche Preissteigerungen sowie Lieferschwierigkeiten auszumachen. Vermutlich liegt das vorwiegend an Import-Problemen, die durch das Corona bedingte Herunterfahren zahlreicher Werke im europäischen Ausland im vergangenen Jahr hervorgerufen wurden. Nach der Wiederaufnahme war die Nachfrage größer als die Produktions- bzw. Abbaukapazität. Diese Auswirkungen bekommen wir teilweise jetzt erst zu spüren.

Sonstige Materialien

Neben Holz und den mineralischen Baustoffen kommt es auch zu Lieferengpässen beim Dämmmaterial. Hier verzeichnen wir Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent. Die tatsächlichen Gründe dieser Lieferschwierigkeiten und die damit verbundenen Preissteigerungen sind bisher nicht eindeutig ergründet, werden aber auf die geringe Produktionskapazität während des ersten Lockdowns und Schwierigkeiten innerhalb der Produktions- und Lieferketten (u.a. bedingt durch einen starken Wintereinbruch in den USA) zurückgeführt. Auch die Preise von Mineralölerzeugnissen (z.B. Kunststoffrohre) sind um bis zu 15 Prozent und die von Betonstahl bis zu 30 Prozent gestiegen.

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