Ist der Garten einmal angelegt, konzentriert man sich meist auf die Pflege der vorhandenen Pflanzen und Möbel und verpasst dem Garten durch neue Blumen und Deko-Elemente einfach jedes Jahr einen neuen, frischen Glanz. Anders sieht es für diejenigen aus, die einen Neubau beziehen und die grundlegende Gartenplanung erst noch aussteht. Hier kann sich nach Herzenslust ausgetobt und viele neue Trends direkt umgesetzt werden. In diesem Jahr liegen die Themen Nachhaltigkeit, Einfachheit und Wohnlichkeit besonders im Fokus.  

Pflegeleichte Pflanzen

Die Anlegung eines neuen Gartens aber auch die nachgehende Pflege ist oft zeit- und kostenintensiv, weshalb pflegeleichte Pflanzen auf der Beliebtheitsskala weit oben liegen. So sind besonders Bodendecker gefragt, da sie wenig Aufmerksamkeit benötigen und darüber hinaus sogar Unkraut fernhalten können. Sie sind zeitlos, setzen farbige Akzente und steigern das Wohlbefinden. Nach wie vor beliebt sind ebenfalls Ziergräser in allen Farben und Formen, denn sie verwandeln den Garten in ein echtes Urlaubsparadies, in dem nur noch das Meeresrauschen zu fehlen scheint.

Grüner Vorgarten

Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses. Alte Häuser verfügen oft noch über sehr großzügige Vorgärten, die viel Pflege benötigen, während bei Neubauten auf Grund des immer knapper werdenden Wohnraums, auf pflegeintensive Fläche vor dem Haus verzichtet wird. Stattdessen nutzt man den Platz lieber für den innenliegenden Wohnraum. Kleinere Vorgärten erfordern zwar nicht ganz so viel Aufmerksamkeit, aber dafür umso mehr Liebe fürs Detail. Egal welche Größe der Vorgarten hat, er sollte auf jeden Fall bepflanzt werden. Ausschließlich Kies und Steine sind keine gute ökologische Wahl und aus diesem Grund sogar in manchen Gemeinden komplett untersagt. Sehr beliebt sind in diesem Jahr wildwachsend aussehende und bunte Vorgärten, die an eine Blumenwiese erinnern. Je ungewollter und chaotischer es aussieht, desto besser.

Rücksicht auf Bienen und Insekten

Insekten und insbesondere Bienen leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem Ökosystem. Nur wenigen ist bekannt, dass die Honigbiene in Deutschland nach Rind und Schwein das wichtigste Nutztier ist. Nur wenn die Bienen ausreichend Blüten bestäuben, ist unsere vielfältige Nahrung, so wie wir sie derzeit genießen, gesichert. Früchte, die von bestäubten Blüten stammen, sind weniger schädlingsanfällig, die Pflanzen haben einen erhöhten Ertrag und auch eine bessere Qualität. Bienen bevorzugen bunte Blüten, weshalb ausreichend auf dem eigenen Grundstück gepflanzt werden sollten. Achtung: Nur Blüten mit Nektar und Pollen werden von den Bienen aufgesucht, weil sonst keine Bestäubung möglich ist. Gezüchtete Zierpflanzen wie Stockrosen oder Forsythien sind für die Bienen nicht erstrebenswert. Es eignen sich Krokusse, Schneeglöckchen, Glockenblumen, Margeriten, Obstbäume wie Kirsch- und Apfelbäume, Beerensträucher und Kräuter wie Lavendel und Rosmarin.

Wer mehr über den Schutz der Bienen erfahren möchte oder einen aktiven Beitrag leisten möchte, der findet hier und hier weitere nützliche Informationen.

Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit spielt in allen Lebensbereichen eine große Rolle und muss demnach auch im heimischen Garten unbedingt beachtet werden. Wasser ist unser höchstes Gut und ein bewusster Umgang mit diesem unumgänglich.

So können wir beispielsweise Wasser sparen, indem wir ausschließlich während der kühleren Tageszeit, also in den frühen Morgenstunden oder in der Dämmerung, gießen und den Rasen sprengen. Tagsüber, während hohen Temperaturen, verdunstet ein Großteil des Wassers und kommt gar nicht erst bei den Wurzeln der Pflanzen an. Den Rasen sprengen sollte man nur, wenn es wirklich nötig ist, wie direkt nach einer frischen Aussaat oder dem Düngen. Im Hochsommer bei Wasserknappheit so wie im vergangenen Jahr, ist es manchmal sogar erforderlich auf das Sprengen des Rasens komplett zu verzichten. Das ist zwar für den Rasen in diesem Moment nicht besonders gesund, aber manchmal nötig, um Wasserknappheit zu vermeiden. Mit ein bisschen Hilfe erholt sich der Rasen spätestens zum nächsten Sommer wieder.

Eine altbewehrte und simple Methode ist die Bewässerung des Gartens mit gesammeltem Regenwasser. Die oft unschönen Regentonnen oder Wassertanks lassen sich hinter Sträuchern im Garten gut verstecken.

Auf Grund ihrer Umweltbelastung in Kritik geraten sind mineralische Dünger, da sie den Boden vergiften. Beim Düngen im heimischen Garten sollte unbedingt auf Pestizide verzichtet werden und auf die umweltfreundlichen organischen Dünger zurückgegriffen werden.

Tipp: Eine Bepflanzung wählen, die auch ohne viel Wasser gut zurechtkommt. Beispielsweise Lavendel, Ringelblume und Lupine.  

Selbstversorgung

Das eigene Gemüse und Obst aus dem heimischen Garten zu ernten, ist für viele Gartenfreunde das Highlight des Sommers. Es schmeckt meistens nicht nur besser, sondern hat auch Bioqualität. Für die neue Aussaat ist es mittlerweile schon reichlich spät. Wer dennoch auf den Trend aufspringen möchte, kann sich im Blumenmarkt angezüchtete Gemüsepflanzen besorgen und sie in Beete einsetzen. Besonders wichtig ist die Wahl des passenden Standortes. Echte Profis achten auch auf die Fruchtfolge, damit sie im ganzen Sommer bis zum Herbst ihre eigene Ernte genießen können. Durch die Auswahl eines geeigneten Pflanznachbars, können sogar Schädlinge ferngehalten werden.

Eine einfache Schritt-für-Schritt Anleitung, wie man ein eigenes Hochbeet baut und anlegt, gibt es hier.

Der Garten wird zum zweiten Wohnzimmer

Dieser Trend hat sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet und auch wir wollen ihn nicht mehr missen. Weiße Plastikstühle und Plastiktisch mit abwaschbarer Tischdecke haben endlich ausgedient. Der Garten und die Terrasse werden zum luftigen Wohnraum im Freien. Es gibt Outdoor-Sofas, Outdoor-Lampions, sogar Pendelleuchten aber auch Teppiche, die für den Einsatz im freien bestens geeignet sind. Zusammen mit LED-Lichterketten, Laternen und Deko-Objekten wird der Außenbereich zur traumhaften Wohlfühloase. Ergänzt wird das ganze durch Hängesessel oder Hängematten, für die meistens im Inneren des Hauses kein Platz ist.

Verschmelzen Terrasse und Garten mit den angrenzenden innenliegenden Räumen, hat man alles richtig gemacht, denn der Außenbereich wird als erweiterter Wohnraum empfunden. Das gelingt durch eine einheitliche Gestaltung, die sich außen wie innen wiederfindet. Durch ähnliche Materialien und einen ähnlichen Stil schafft man ein authentisches Wohnumfeld.

Wem noch Inspirationen zu einer modernen und einheitlichen Terrassen- und Gartengestaltung fehlen, der kann sich an einem Motto orientieren. Wer seinem Garten zum Beispiel einen Hauch Boho Chic verpasst, sorgt für eine ausgeglichene und harmonische Stimmung.

Weitere Motto- und Umsetzungsideen für das Wohnzimmer unter freiem Himmel:

  • Boho (flauschige Felle, helle Plaids, Decken und Kissen mit verspielten und bunten Elementen, Strick, Traumfänger, Hängematte)
  • Verspielte Märchenwelten (viele grüne, verwucherte Pflanzen, Grün- und Grautöne, Pflanzenampeln und eine Outdoor-Ottomane)
  • Charmanter Industrial Chick (Umfunktionieren von alten Gegenständen wie Weinkisten zu Sitzgelegenheiten. Kombination von Metall, Leder und dunklem Holz, unverputzte Wand, Mut zum Unperfekten)
  • Vintage (Alte Möbelstücke und Dekoelemente im Shabby-Chick Look streichen, Kombination von unterschiedlichen Stilen aus max. zwei Epochen, Herzensstücke vom Trödel. Weniger ist mehr!)

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