Bereits vor der eigentlichen Immobiliensuche, sollte man sich über einige grundlegende Dinge Gedanken machen und sich nicht planlos auf die Suche begeben. Erst wenn Klarheit über die Vorstellungen der gewünschten Immobilie herrscht und darüber, wie der eigene finanzielle Rahmen gestellt ist, wird die Eigenheimsuche zum Erfolg.

Erstellung eines Anforderungsprofils

Ein schriftliches, persönliches Anforderungsprofil an die eigene Immobilie hilft bei der Planung. Sich aufzuschreiben, was man sucht, schafft Klarheit und grundlegende Entscheidungen können früh getroffen werden:

Was genau wird gesucht? Ein Haus oder eine Wohnung? Bevorzugt man eher ein Reihenmittel- oder Reihenendhaus? Oder doch besser ein freistehendes Objekt? In welchem Geschoss sollte die gewünschte Eigentumswohnung optimalerweise liegen und wie viele Parteien sollte das Haus maximal haben? Welche Ansprüche an die Lage werden gestellt? Und wo können Kompromisse eingegangen werden?

Zwar ist es wichtig, klare Vorstellungen vom Wunschobjekt zu haben, dennoch sollte man sich nicht zu sehr auf einen Haustyp und eine Lage festlegen und kompromissbereit sein. Das kann einem später viel Ärger und Enttäuschung ersparen. Vielleicht gibt es auch Optionen, die man im Vorfeld nicht bedacht hat, aber perfekt zu den eigenen Wünschen passen – offen bleiben für Neues sollte also die Devise sein.

Finanzierung

Neben dem oben genannten Anforderungsprofil an die Wunschimmobilie, muss aber auch noch die eigene finanzielle Lage geprüft werden.

  • Wie viel Budget habe ich zur Verfügung bzw. wie viel möchte ich für meine Immobilie ausgeben?
  • Wie viel Eigenkapital besitze ich?
  • Wie viel Geld plane ich monatlich zu tilgen?
  • Wie viel Zinsen bin ich bereit zu zahlen?
  • Welche Sicherheiten habe ich?

Im besten Fall lässt man sich schon vor der Immobiliensuche von Finanzierungsexperten der Banken beraten. Geht man bereits mit einem Finanzierungsplan in die Immobiliensuche, bekommt man vermutlich schneller eine Zusage für das gewünschte Objekt als Mitinteressenten, die noch keine Finanzierung vorweisen können.

Wichtig ist, dass man auch die Kaufnebenkosten und etwaige Anschaffungs- und Materialkosten von Anfang an berücksichtigt. Benötigt man beispielsweise eine Küche oder Bodenbeläge, sollte dies von vorneherein eingeplant werden.

Immobiliensuche leicht gemacht

Eigene Netzwerke

Zu Beginn der Immobiliensuche bietet es sich an, seine Freunde, Familie und Arbeitskollegen über seine Suche in Kenntnis zusetzen und sie zu bitten, ebenfalls die Augen offen zu halten. Auch in seinem Fußball- oder Tennisverein kann man sich nach passenden Angeboten umhören und ggf. auch einen Aushang machen, egal ob ausgedruckt im Vereinsheim oder auf dem digitalen schwarzen Brett auf der jeweiligen Homepage.  

 

Immobilienportale

Der wohl häufig erste Schritt, wenn man auf der Suche nach einer Immobilie ist, ist der Blick in die gängigen Immobilienportale. Zu den größten in Deutschland zählen www.immoscout24.de, www.immowelt.de und www.immonet.de. Hier kann man in der Suchmaske explizit eingeben, welche Anforderungen man an seine Immobilie stellt.  Durch Newsletteranmeldungen und die Aktivierung von Push-Nachrichten in den Apps wird man regelmäßig über neue Angebote informiert.

Ebay Kleinanzeigen gilt zwar nicht als klassisches Immobilienportal, mausert sich aber immer mehr zu einer guten Angebotsplattform, weshalb man auch hier sein Glück unbedingt versuchen sollte.

Wer den Kauf einer Bestandsimmobilie ausschließen kann, weil er gerne neu bauen möchte, kann bei www.neubaukompass.de fündig werden. Hier werden nur Neubauimmobilien angeboten.

Auch regionale Portale, wie zum Beispiel www.erstraum.de für Köln sind eine gute Anlaufstelle bei der Immobiliensuche.

 

Online

Neben den klassischen Immobilienplattformen gibt es online aber auch viele weitere Möglichkeiten, um auf Immobilienangebote zu stoßen. 

Kennt man bereits Bauträger, lohnt sich ein regelmäßiges Überprüfen der Website nach aktuellen Angeboten und ein Abonnement des Newsletters (wie hier)

Darüber hinaus haben viele regionale Zeitungen einen Immobilienbereich auf ihrer Website, wie z.B. der Weser Kurier in Bremen: https://immobilien.weser-kurier.de/. Natürlich lohnt sich auch das Lesen der Printausgaben, allerdings schalten viele Bauträger und Immobilienanbieter ihre Anzeigen nur noch online, um schneller reagieren zu können. In Zeitungsartikeln erfährt man dafür gelegentlich von neu anstehenden Bauvorhaben.

Auch bieten die meisten Banken Immobilienangebote auf ihrer Website an.

 

Soziale Medien

Lohnen kann sich ein Aufruf bei Facebook oder Instagram. Vielleicht hat ja ein entfernter Verwandter oder Freund, mit dem man nicht regelmäßig in Kontakt steht, etwas über ein neues Bauprojekt zwei Straßen weiter gehört. Mund-zu-Mund- Propaganda ist schließlich nicht umsonst seit vielen Jahrhunderten das altbewährte Mittel jeder Suche. Und dafür eignen sich soziale Medien bestens.

 

Makler

Wer weder Zeit noch Muße für die eigene Immobiliensuche aufbringen kann, dem kann ein Makler helfen. Er ist auf seinem Gebiet spezialisiert und kennt sich im besten Fall auf dem Markt gut aus. Dennoch ist die Einschaltung eines Maklers umstritten und man sollte Vor- und Nachteile vor der Kontaktaufnahme genau abwägen.

Der Kostenpunkt ist der große Nachteil beim Heranziehen eines Maklers. Man sollte sich vorab genau über die Maklerprovision und inkludierten Leistungen des Maklers aufklären lassen. Die Maklerprovision ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt und unterscheidet sich zwischen den einzelnen Bundesländern deutlich. Üblich sind aber bis zu 7,14% vom Kaufpreis. Auch wer die Provision bezahlt, ist unterschiedlich geregelt. Während sich u.a. in Baden-Württemberg, NRW und Rheinland-Pfalz Verkäufer und Käufer die Provision zu gleichen Stücken teilen, müssen Käufer aus Bremen, Berlin und Hamburg die Provision allein tragen.

Das Aufsetzen eines Maklervertrages ist sinnvoll, um späteren, eventuellen Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Makler nicht den Alleinauftrag bekommt und somit die Inanspruchnahme eines weiteren Maklers ausgeschlossen ist. Des Weiteren empfiehlt sich eine festgelegte Zeit, in der eine Immobilie gefunden werden sollte. Andernfalls erlischt der Vertrag. In der Regel wird hier ein Zeitraum von 8-12 Monaten vereinbart.

Fazit

Es gibt also viele Wege, seine Traumimmobile zu finden. Wer Geduld mitbringt, die Augen aufhält, auch auf Bauschilder- und Zäune achtet, diverse Aushänge beachtet oder vielleicht auch einfach mal mit seinem Friseur über seine Immobiliensuche spricht, wird früher oder später zu seinem Traumhaus oder der Traumwohnung gelangen.

Wie lange es durchschnittliche dauert, bis man eine passende Immobilie gefunden hat, ist übrigens nicht erforscht. Bei einem Glücksgriff kann schon die erste Besichtigung zum Erfolg führen, die meisten suchen aber doch mehrere Monate oder sogar Jahre – je nach Lage, Anforderungen und Budget.

Sag's weiter: